Warum es sinnvoll ist, morgens früher aufzustehen.
Wenn Sie gerne etwas Zeit für sich hätten, dann bleibt Ihnen normalerweise der Feierabend. Die meisten Menschen hetzen morgens zur Arbeit und kommen erschöpft nach Hause. Dann muss der Haushalt gemacht werden und um 20:15 beginnt die Erholungszeit vor dem Fernseher. Vielleicht auch früher.
Sport treiben, etwas lernen oder an sich arbeiten, fällt Ihnen am Abend schwer. Sie sind müde.
In den Anfängen von X17 musste ich genau das erleben. Besser gesagt: Erleiden. Ich hatte sehr viel zu tun und wenn ich dann abends nach Hause kam, dann war ich für konstruktive Dinge nicht mehr zu gebrauchen. Ich vertrödelte den Abend meist mit Fernsehen und lag dann gegen 23:00 Uhr im Bett. Der Wecker klingelte um 6:30 Uhr und um 08:00 Uhr war ich in der Firma. Ich gebe zu, dass mich das Fernsehen am Abend nicht ausfüllt und ich mich über die verschwendete Zeit meist geärgert habe. Zu sinnvollerem Tun fehlte mir aber die Kraft.
Dann stellte ich mein System um: Ich ging früher ins Bett und konnte damit um 05:00 Uhr morgens aufstehen – ausgeschlafen. Daran habe ich mich schnell gewöhnt – nach 2 Wochen war es ganz für mich ganz normal.
Ich entdeckte, dass ich morgens schon gut denken kann und kreativ bin. So setzte ich mich an meinen Schreibtisch und konnte mir für jeden Morgen ein Thema / ein Problem (und davon gab es wahrlich genug) vornehmen. Die Ruhe um mich herum machte mich enorm produktiv. Ich arbeitete dann bis abends um 18:00 Uhr und hatte das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben und hatte noch den Abend vor mir. 21:00 Uhr ist dann Bettruhe angesagt.
Es gibt einen weiteren Vorteil, wenn man morgens schon aktiv sein kann: Man bearbeitet die Emails vom Vortag und wenn die Kollegen oder Mitarbeiter morgens zum Dienst antreten, dann finden sie schon eine Vielzahl von Emails im Eingangskorb. Sie haben einen kleinen Vorsprung, der vielfach bis zum Abend erhalten bleibt.
Heute weiß ich, dass keine meiner Selbstorganisationsmaßnahmen eine so nachhaltige und positive Wirkung gehabt hat, wie die Entscheidung morgens früh aufzustehen.
Nachdem die X17-Arbeitslast auf ein normales Mass zurückgegangen ist, muss ich morgens keine Probleme mehr lösen, sondern habe Zeit für mich, meine Gedanken und Ideen. Morgens mache ich meist meinen Frühsport, geniesse meinen Milchkaffee, durchdenke und plane meinen Tag, notiere meine Ideen und schreibe den einen oder anderen Beitrag für meinen Blog. Würde ich immer noch um 6:30 Uhr aufstehen – dann gäbe es diesen Blog wohl nicht.
Voraussetzungen:
- Sie wollen – sie haben einen Plan.
- Sie sind keine Nachteule.
- Sie haben keine Familienmitglieder, die gestört werden.
Was kann man morgens gut machen?
- Joggen
- Yoga, Gymnastik, Meditation
- Den Tag durchdenken, planen
- Tagebuch schreiben
- Ideen strukturieren und deren Umsetzung planen.
- E-Mails beantworten
- Lernen
- Bloggen
Insbesondere das ständige Lernen liegt mir am Herzen. Nur wer ständig weiter lernt, kommt voran. Für das Lernen braucht man Ruhe, Kraft und … Zeit. Nur wenige schaffen es, abends noch effektiv zu lernen. Vielfach ist es einfach nur Quälerei. Morgens hat man noch Kraft (ok, ich brauche dazu einen Kaffee, aber danach …), da kann man noch verstehen und speichern. Abends nach Ende des Tages geht nichts mehr. Bei den meisten.
Also – versuchen Sie es einmal:
- Machen Sie sich einen Plan: Überlegen Sie sich, wie Sie die Zeit morgens nutzen wollen.
- Halten Sie 3 Wochen durch.
- Stimmen Sie das mit Ihrer Familie ab.
… und berichten Sie mir, wie es bei Ihnen geklappt hat – ich würde mich darüber freuen.
Für den Fall, dass Sie einmal Ihre Gewohnheiten ändern wollen – hier mein Buchtipp: \”Die THINK!-Methode – Die Chance zur Änderung Ihres Verhaltens.\”
Frühes Aufstehen und Zeit für sich selbst zu haben, kann dazu führen, dass Sie sich entwickeln wollen. Ein Konzept der systematischen Persönlichkeitsentwicklung finden Sie in meinem Buch: Das ICH-Management.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Bitte bewerten Sie den Beitrag – nur so kann ich erkennen, ob ich in dieser Richtung mehr schreiben soll. Finde viele Leser einen Beitrag interessant, dann schreibe ich mehr darüber.
Und Fragen sind natürlich auch erlaubt! Sogar gewünscht!
Ich fange freiwillig im Büro eine halbe bis dreiviertel Stunde früher an, dann sind die Mails schon weg. Wegen der automatischen Telefonschaltung nerven auch keine Telefonate und man kann in Ruhe den Tag beginnen! 🙂
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Super Idee. Habe ich eine zeitlang so gemacht. Dann war ich Nachteule, aber nicht so produktiv. Morgens denke ich mehr was vor mir liegt, abends kann ich zwar auch “wegpacken”, da besteht für mich eher die Gefahr, dass ich mich verzettele (was ich eh “gerne” mache …)
Den Hinweis mit dem Vorsprung finde ich sehr hilfreich.
Ich habe erstmal meinen Schlafrythmus stabilisiert und möchte nun immer eher ins Bett gehen und dann auch eher aufstehen. Leider kommt mir aktuell die Zeitumstellung dazwischen. Wenn man vor der Umstellung um 5:00 Uhr aufgestanden ist, dann ist das jetzt 4:00 Uhr Körperzeit, das ist biologisch eine der Tiefphasen im Laufe des Tages.
Wie gehen Sie damit um?
Ja, die Zeitumstellung nervt mich auch immer wieder aufs Neue.
Wie ich damit umgehe? Entspannt. Normalerweise wache ich ja um 5:00 Uhr auf.
Nun, im Frühjahr, stehe ich halt noch früher auf. Das spielt sich dann wieder ein.
Aber im Herbst ist es es schwieriger …