Wie führen Sie Ihre Gedanken? Kann man Nicht-Denken? Wie kann man mit Denken seine Emotionen kontrollieren? Hier meine Antworten.
Gedankenführung. Ich weiß nicht, ob es eine wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema gibt – ich kann Ihnen nur sagen, wie ich es mache. So führe ich meine Gedanken (Sie wahrscheinlich auch, oder?):
Kontrolliert DENKEN – folgende Alternative kenne ich:
1. Ich rede in Gedanken mit mir selbst.
„Was mache ich heute? Was habe ich mir gestern noch notiert? Ja, ok, dann muss ich jetzt die Unterlagen für das Finanzamt fertig machen, wie schrecklich, kann das nicht ein anderer machen? Muss ich das heute machen? Na gut, dann los. Wie fange ich an? Ja, ich suche mir jetzt mal die Unterlagen. ….“
2. Ich denke in Bildern und Filmsequenzen.
„Also, wie stelle ich mir jetzt den Tag vor? Ich stehe auf und putze mir die Zähne, dann …“ Ich drehe mir dann den Film nach meinem eigenen Drehbuch. Wenn ich Szenen habe, die mir unangenehm sind, drehe ich diese so lange noch einmal, bis ich ein ausreichend gutes Gefühl habe.
Interessant finde ich es immer wieder, wie sich Gefühle verändern, je nach dem, was man denkt. Denke ich an meine Kinder, fühle ich mich gut – denke ich an meinen ehemaligen Handelsvertreter, geht es mir schlecht. [Kontrolliere Deine Gedanken – Bestimme, was in Deinem Kopf ist.]
Sie können auch allein durch Ihre Gedanken Körperreaktionen hervorrufen.
Beispiel 1: Beim autogenen Training besteht eine Übung darin, Wärme in seinen Armen und Beinen zu verspüren. Sie können die Temperatur messen – Ihr Arm und Ihr Bein wird wirklich warm! Nur durch Ihre Gedanken.
Beispiel 2: Denken Sie an Ungerechtigkeit, dann schießt Adrenalin in Ihren Bauch – Sie werden agressiv.
Man denkt grundsätzlich immer. Wie vermeidet man, an Dinge zu Denken, an die man nicht denken will? Denken kann man im bewussten Zustand nicht abschalten (ich kann das zumindest nicht). Problem: Wenn Sie Angst vor Spinnen haben, dann können Sie sich selbst nicht sagen, dass Sie nicht an Spinnen denken dürfen. ABER: Sie können sich aber sagen, dass Sie an einen rosaroten Elefanten denken sollen. Das ist der Trick!
Etwas NICHT Denken – folgende Alternativen kenne ich:
- Lenken Sie Ihre Gedanken auf Ihre Sinne. Denken Sie an eine der 8 Dimensionen des Denkens. Was sehen Sie? Was hören Sie? Was riechen Sie? ….
- Lassen Sie sich ablenken. Sie können sich etwas suchen, was Ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht: Musik, ein Film im Fernsehen, …
- Suchen Sie eine Tätigkeit für Ihre Hände oder Füße. Handarbeit entspannt ungeheuer, aber nur, wenn Ihre Hände die Tätigkeit nicht automatisch ausführen.
- Spielen Sie ein Musikinstrument. Wenn ich mich an mein Klavier setze (ich spiele noch nicht einmal gut), dann vergesse ich die Welt um mich herum.
- Leiten Sie einen Denkprozess ein: Autogenes Training, Meditation, Zählen, systematisches Rechnen, Gedicht aufsagen. Oder die „Im Hier und Jetzt“-Karte.
- Interviewen Sie sich selbst. Sie spielen das Frage- und Antwort-Spiel: Worum geht es hier? Was ist das Ziel? Welche Möglichkeiten gibt es? Ist das eine gute Idee?
Man kann selbst aktiv und zielgerichtet denken, aber manchmal hat man seine Gedanken nicht unter Kontrolle. Es passiert etwas, was Ihre Emotionen betrifft. Das können positive und negative Ereignisse sein. Beispiel: Wenn Sie erfahren, dass Sie im Lotto gewonnen haben, dann überschlagen sich die Gedanken – sie geraten außer Kontrolle.
Wie ich meine Emotionen durch Denken unter Kontrolle bringe.
- Ich rede mit mir: „Beruhige Dich, atme tief durch. Ausatmen 1-2-3, Pause. Einatmen. Ich bin ganz ruhig. Ich bin ganz ruhig …“.
- Ich rede mit mir und handle (1): Schreiben: „Wo ist mein Notizbuch? Ich schreibe meine Gedanken mal auf – und lese dann, was ich denke.“
- Ich rede mit mir und handele (2): Joggen. Als ich einmal eine negative Nachricht erhalten hatte, bin ich Laufen gegangen. Schneller als sonst – aber so habe ich den Stress abgebaut und konnte schnell und vernünftig reagieren.
- Ich rede mit mir und relativiere die Nachricht. „Ja, das ist toll, dass Du im Lotto gewonnen hast, aber so viel ist das ja nicht, sind ja nur 5 Richtige, und die sind ja schnell weg. Mein Leben wird sich jetzt nicht dramatisch verändern, aber schon vereinfachen, wenn ich meine Schulden bezahlt habe.”
Wenn Sie Ihre Gedanken nicht in den Griff bekommen, Ihre Gedanken Karusssell fahren, dann GRÜBELN Sie. Hier ein Eintrag dazu: Nicht gübeln – Denken!
Der Umgang mit seinen Gedanken ist ein wichtiger Baustein der Persönlichkeitsentwicklung. Ein Konzept der systematischen Persönlichkeitsentwicklung finden Sie in meinem Buch: Das ICH-Management.
Noch ein Hinweis in eigener Sache:
Bitte bewerten Sie den Beitrag – nur so kann ich erkennen, ob ich in dieser Richtung mehr schreiben soll. Finde viele Leser einen Beitrag interessant, dann schreibe ich mehr darüber.
Und Fragen sind natürlich auch erlaubt! Sogar gewünscht!